Nachhaltigkeitsmaßnahmen am Standort Fürth
Installation einer Zentralen Materialversorgung
Mit der Installation einer hochmodernen Zentralen Materialversorgung im Bereich der Beschichtungsanlagen erfolgt die Förderung des Materials automatisch an die entsprechenden Produktionsanlagen. Damit entfällt das manuelle Handling von Materialsäcken und entlastet die Mitarbeiter in der Produktion. Die Förderung des Materials im geschlossenen System sorgt dafür, dass keine Schmutzpartikel während der Verarbeitung eingetragen werden, was die Produktqualität weiter verbessert. Besonders erfreulich ist die energetische Auswirkung. Durch die zentrale Material-Trocknungsanlage können die einzelnen Maschinentrockner entfallen, was zu einer Stromeinsparung von 128.000 KWh p.a. führt.

Dämmung einer komplexen Werkzeugform
Bei der Werkzeugform für unser Volumenmodell Cx2 wurden Dämmplatten konturgerecht angefertigt und alle freien Außenflächen gedämmt. Durch die Maßnahme konnte die Energie zum Beheizen der Form deutlich reduziert werden und 40.000KWh Strom pro Jahr eingespart werden. Des Weiteren wird durch die Dämmung auch der Wärmeeintrag in die Halle reduziert, was sich positiv auf den Energieverbrauch bei der Klimatisierung der Halle auswirkt.

Abschaltung der Prozessklimatisierung in den Beschichtungsanlagen bei längeren Stillstandzeiten
Zur Absicherung unserer Beschichtungsqualität in den Flutzellen muss ein konstantes Prozessklima sichergestellt werden, was einen beträchtlichen Energiebedarf erfordert. Die Anlagen wurden nun so programmiert, dass längere Stillstandzeiten automatisch erkannt werden und dadurch die Prozessklimatisierung abgeregelt wird. Die erzielte Energieeinsparung pro Jahr liegt bei ca. 154.500 KWh.
Austausch einer hydraulischen Spritzgießmaschine
Im Werk Fürth wurde eine hydraulisch angetriebene Spritzgießmaschine durch eine energetisch optimierte elektrische Spritzgießmaschine ersetzt. Damit können zum einen Zykluszeiten reduziert werden und zum anderen, kann aufgrund der elektrischen Antriebe, Strom eingespart werden. Im Drei-Schichtbetrieb kann eine Jahreseinsparung von 60.000 KWh verbucht werden. Ein positiver Nebeneffekt sind auch die reduzierten Lärmemissionen.

Neues von Occupational Health

Die individuellen Schutzprodukte wie Schutzbrille mit Sehstärke, angepasste Gehörschutz Otoplastik oder Orthopädische Einlagen für uvex Sicherheitsschuhe werden nicht nur einige Jahre getragen und punkten durch ihre Langlebigkeit, sondern auch durch Einsparung der Einwegverpackung bei Auslieferung. Ein großes Beispiel hierfür ist der Verzicht von Stützscheiben der Fassungen, das sind „Platzhalter“ Scheiben, die standardmäßig in Brillenfassungen eingebaut werden. Durch diesen Verzicht konnten wir in den letzten drei Jahren mehr als 2300kg Plastik einsparen.
Auch die ersten Modelle einer planet Serie für Schutzbrille mit Sehstärke wurde erfolgreich auf der A+A 2023 vorgestellt. Der Gesamtanteil an Rizinusöl liegt bei 38% für die Fassungen.
Die Produktion von Gehörschutz Otoplastiken besticht durch hochmodernes 3D-Druckverfahren, das zum einen Material & Zeit einspart und durch die digitale Vorbereitung extrem geringen Materialausschuss erzeugt. Zudem werden Gehörschutz Otoplastiken ca. fünf Jahre getragen.
Nachhaltigere Handschuhproduktion in Lüneburg
In der Handschuhproduktion in Lüneburg konnten im gesamten Beschichtungsprozess deutliche Verbesserungen für mehr Nachhaltigkeit erzielt werden. Im Vergleich zum vergangenen Geschäftsjahr wurde die Menge an Pastenabfällen um über 50% reduziert. Möglich wurde diese deutliche Einsparung durch Investitionen in neue Prozesstechnik und damit verbundenen Fähigkeiten in der Mischerei und durch ein konsequentes Arbeiten an KVP Themen in der Handschuhproduktion. Dieser Erfolg zielt aber nicht nur auf die Nachhaltigkeit ab, sondern zahlt auch auf eine optimierte Materialnutzung und damit verbunden Kostenreduzierungen ein.

Strategische Weiterentwicklungen zur Nachhaltigkeit
Mitgliedschaft Ellen MacArthur Foundation
Die Mitgliedschaft bei der Ellen MacArthur Foundation ist für die uvex safety group ein wichtiger Baustein zu einer nachhaltigen und zukunftsfähigen Kreislaufwirtschaft. Einer von vielen Vorteilen der Mitgliedschaft ist, Teil eines internationalen Netzwerks von Organisationen zu sein, die sich aktiv für die Förderung der Kreislaufwirtschaft einsetzen. So erhalten wir Zugang zu wertvollem Wissen, Best Practices und innovativen Lösungsansätzen, die uns bei der Weiterentwicklung unserer Kreislaufstrategien unterstützen. Die Kombination unserer Mitgliedschaft in der Ellen MacArthur Foundation mit weiteren internen Entwicklungsprojekten und Know-how Aufbau hat es der uvex safety group ermöglicht, ihre Vision einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft weiter zu schärfen und konkrete Handlungsfelder zu identifizieren.

Kundenpräsentation und Panel Diskussionen
Das Interesse unserer Kunden am Thema Nachhaltigkeit zeigt sich nicht nur durch Lieferantenfragebögen oder Rating Frameworks, sondern erfreulicherweise auch in einem starken Bedürfnis nach interaktivem und persönlichem Austausch. In diesem Kontext haben sich die zahlreichen Präsentationen vor Ort bei Kunden oder in unserer uvex academy in Fürth als äußerst effektive Formate erwiesen, um klare Einblicke in die Anforderungen und Wünsche unserer Kunden zu gewinnen.
Ein ganz besonderes Format, an dem die uvex safety group Anfang 2023 die Möglichkeit hatte teilzunehmen, war die Einladung zur Panel Diskussion in Frankfurt im Rahmen des EMEA Supplier und ESG Meetings. Gemeinsam mit Schneider Electronics wurde in einem professionell moderierten Rahmen vor einem Publikum von ca. 500 Zuhörern Themen wie nachhaltige Produkte, Emissionsziele und ein effektives "Supply Network" diskutiert.
Kooperation mit der FAU: Projekt und Gastvotrag
Im Rahmen des Projektseminars im Wintersemester 22/23 wurde die Kooperation zwischen uvex safety und dem Lehrstuhl von Prof. Beckmann (FAU, Lehrstuhl für Corporate Sustainability, WISO) bereits zum zweiten Mal erfolgreich durchgeführt. Die Studierenden brachten dabei eine Vielzahl unterschiedlicher fachlicher Hintergründe mit, was eine breite und vielseitige Herangehensweise an die verschiedenen Nachhaltigkeits-Herausforderungen ermöglichte, die von verschiedenen Bereichen innerhalb der uvex group gestellt wurden. Die Kombination aus Wissenschaft, Innovation und Nachhaltigkeit erwies sich als hervorragende Symbiose, um die praxisrelevanten Herausforderungen effektiv anzugehen und wertvolle Ergebnisse für das Unternehmen zu erzielen.
Folgende Forschungsfragen wurden dabei bearbeitet:
- uvex safety gloves – Wolfgang Hornberger: Wie sieht ein ressourcenschonender und kostenorientierter Rücknahmeprozess für Schnitthandschuhe aus?
- uvex sports – Urban Plangger und Christoph Jahn: Cradle-to-Cradle: (Re-)Made in Germany
- uvex Winter Holding – Susann Schubert und Marcel von Beaulieu Marconnay: Messbarmachung des Beitrags von uvex zum Schutz der Menschen, unter Berücksichtigung der SDGs und dem Vision Zero Ziel
- Strategic Sustainability Development – Verena Keller: Die Erarbeitung einer Kennziffer für Kreislaufwirtschaft
Darüber hinaus fand ein gemeinsamer Gastvortrag zum Thema Sustainability Management statt.

CDP (Carbon Disclosure Project) erfolgreich eingereicht
Mit der Teilnahme am CDP will die uvex safety group einen unmissverständlichen Standard in der PSA (Persönlich Schutzausrüstung)-Industrie setzen. Denn Nachhaltigkeit kann nur durch die klare Darlegung von Daten und die konsequente Implementierung von Verbesserungen im gesamten Unternehmensgefüge gelebt und erreicht werden. Nach Erhalt der Bewertung seitens des CDPs wird der Bericht vollständig öffentlich einsehbar sein.
